Montag, 27. Juli 2015

Mein erster wirklicher Shabby Versuch

Bei der Renovierung unseres Esszimmers stand nun auch "mein erstes Mal" an. Ich mag ja den Shabby Chic Stil sehr gerne. Meistens geht es ja dabei darum Sachen zu kaufen die heute unter der Bezeichnung angeboten werden. Im Ursprung ist es aber anders. Wikipedia sagt dazu folgendes:
 
Shabby Chic (wörtlich: schäbiger Schick) ist ein Einrichtungsstil mit einer eklektizistischen Mischung aus Erb- und Flohmarktstücken und Selbstgemachtem, bei dem Farben aus dem Bereich von Pastell- und hellen Naturtönen sowie Gebrauchsspuren zum ästhetischen Konzept gehören.
 
Das passende Stück dazu habe ich :
 
Eine Kommode die meiner Urgroßmutter gehörte.
Als ich diese übernommen habe sind viele Schätze zum Vorschein gekommen. Uralte Bilder, ein Kriegstagebuch meines Urgroßvaters aus dem ersten Weltkrieg, eine Familienbibel die über 100 Jahre alt ist und vieles mehr.
Ich mag die Kommode sehr. Einmal wegen der Geschichte die sie erzählt, aber auch weil sie ein echtes Stauraumwunder ist.
So stand sie die letzten Jahre mehr oder weniger passend so wie sie war in meinem Esszimmer.
Nun soll das Zimmer aber ein ganz neues Konzept bekommen..heller werden, aber auch ein bisschen shabby.
Also ab ins Internet und mich informiert was ich mit dem guten Stück anstellen kann. Schnell kam ich auf das Non plus Ultra: Kreidefarbe von Annie Sloan.
Bestellt, dazu Möbelknöpfe ausgesucht.. in rosa weiß..weil ich ja ein Mädchen bin ;-)
Als die Farbe dann da war konnte ich es kaum erwarten loszulegen. Sonntag habe ich dann die "Trocknungsphase" der Wand genutzt um mich in der Garage über den Schrank herzumachen.
Der riesen Vorteil der Kreidefarbe ist das man nichts anschleifen muß. Abwaschen und loslegen. Ok..erstmal habe ich geguckt ob ich noch ungebetene Mitbewohner habe in Form von Holzwürmern. Aber denen gefällt es wohl nicht bei mir.
Die Farbauswahl habe ich dem Esszimmer angepaßt: Old White und French Linen
Der Anfang war nicht sehr verheißungsvoll. Ich fand die Farbe sehr zähflüssig und schwer zu pinseln weil sie sehr schnell antrocknet. Außerdem war es schwieriger als gedacht eben "Schäbbig" zu arbeiten und nicht schön ;-)
Ich hatte das Gefühl als ob ich das gute Stück schon sehr zuklatsche mit Farbe. Nachdem ich sie dann versuchsweise etwas verdünnt habe mit Wasser ging es schon besser.
Angefangen habe ich mit den Schubläden. Innen mit French Linen und den Rand mit weiß. Das exakte malen an der Kante war aber sehr schwer umzusetzen ( das war bevor ich verdünnt habe).
Als es ziemlich sch.. aussah habe ich mich umentschieden und die bereits geweißten Kanten doch noch wieder in dem grau übergemalt. Eine geniale Idee wie sich später rausstellte. Denn nach dem trocknen schleift man ja im Shabby Look wieder "Gebrauchsspuren" ab. Durch das weißen kam also nicht nur das ursprüngliche Braun zum Vorschein, sondern auch das weiß..welches das ganze noch autentischer und lebhafter macht..wie ich finde:
 
 
 
Der Rest ist schnell geschrieben. Die Kommode in weiß gestrichen und auch hier wieder Spuren angeschliffen. Was übrigens super gut klappt bei der Kreidefarbe.
 
 
 
 
Im Anschluß wird noch alles gewachst. Ich habe mich für einen hellen farblosen Wachs entschieden. Es gibt auch dunklen mit dem man noch mehr Akzente setzen kann.
Ach..bevor Ihr Euch wundert.. meine rosa Möbelknöpfe sind durchgefallen. Es sah einfach nicht passend aus. Mehr nach Kinderzimmer. So habe ich die alten Originale wieder angeschraubt.
Und hier ist sie nun in voller Schönheit..und kann so noch die nächsten hundert Jahre stehen ;-)
 
 
 
 
zum Vergleich Vorher - Nachher
 
 
 
Ich bin gespannt wie sie dann im Esszimmer wirkt.. es folgen Fotos wenn alles fertig ist
 

Sonntag, 28. Juni 2015

Schultütenmonster

Unglaublich, aber 6 Jahre gehen soooo schnell rum. Da kommt mein kleiner Neffe den ich doch gestern noch im Krankenhaus auf dem Arm hatte und als Zuschauerin eines Kaiserschnitts im Schweiße meines Angesichts mit auf die Welt geholt habe, schon zur Schule. Nevio wird das Pech haben einer der Jüngsten zu sein, und da muß natürlich ein extra coooooles Outfit für den ersten Schultag her damit man gleich klar machen kann das jung nicht = klein und hilflos ist.
Da ich nicht nur die Tante, sondern auch Patentante bin hab ich mich unerschrocken dafür gemeldet mich um eine Schultüte zu kümmern.
Von meinem ersten Patenkind hatte ich noch ein Bastelbuch für Schultüten, aber ich weiß nicht ob in den letzten 15 Jahren der Geschmack anders geworden ist, aber was da so abgebildet war entsprach nicht mehr dem was ich mir so vorgestellt habe. Also ab ins Internet zur Suche. Ohhhh Gott, was für tolle Sachen. Allerdings in erster Linie für kleine Mädels, die dann vor meinem Auge mit Kleidchen, Zöpfe und Ballerinas da stehen und eine zuckersüße Schultüte haben in rosa mit Stoffblümchen drauf. Aber das kann ich Nevio nicht antun ;-) Piraten, Raumschiff... hmm alles irgendwie alles ausgelutscht. Und dann sah ich SIE. Auf einem Blog schreibt jemand in der gleichen Situation wie ich und hat dann diese tolle Monstertüte entworfen. Da nicht wirklich eine Anleitung dabei war, versuch ich mal eine zu verfassen.
Als erstes habe ich mir das Foto angesehen was ich so alles brauche. Auf Wunsch schreibe ich mal ohne Gewähr dahinter wo ich es bezogen habe:
 
Schultütenrohling:
hier habe ich darauf geachtet das es 70 cm Größe ist und auch stabil. Und das ist sie. Kam schon zusammengebaut in einem rieeeesen Karton an und man muß keine weiteren Verstärkungen kaufen da sie die schon oben und unten hat. Bezogen über Amazon. Einfach in die Suche folgendes eingeben:
 
 Goldbuch 97818 - Bastelschultüte 70 cm rund, weiss
 
dann natürlich das Fell.. richtige Bezeichnung: Zottelfell
habe ich hier her:
Stoffhaus Kepper
einfach unter Langhaarfell suchen
 
Hörner:
da habe ich einen Wikingerhelm über Amazon gekauft aus dem Karnevalsbedarf.
in die Suche folgendes eingeben:
 
Wikingerhelm mit Hörnern, Hartplastik
 
aus dem örtlichen Bastel oder Stoffladen:
Stück roter Filz für den Mund
Stück hellgrauer Filz mit weißen Punkten für den Abschluß
Stück rot kariertes Band zum zubinden
Stück rot karierten Stoff
etwas Füllwatte
 
außerdem aus dem Supermarkt:
2 Deckel von Marmeladengläsern
2 Tischtennisbälle
5 Plastikgabeln
 
weiter Material wie:
Nadel und Faden
Heißklebepistole
scharzer Edding
schwarze und weiße Farbe
 
So..ich glaube das war es. Nachdem das alles da ist kann es los gehen. Keine Angst, das besorgen des Zubehörs ist eigentlich schon das aufwändigste an der Tüte.
 
Angefangen habe ich damit die Deckel anzumalen damit sie trocknen können während man sich mit dem anderen quält:
Ich habe die Innenfläche mit schwarzer Acrylfarbe angemalt und die Ränder mit Weiß.
ACHTUNG TIP: Die Farbe hält übrigens besser wenn man die Deckel mit Schleifpapier etwas aufraut.
 
die Augäpfel ( Tischtennisbälle) bekommen mit Edding einen schwarzen Kreis aufgemalt:
 
Dann kam mein persönlicher Horror.. die Nase, da ich ein Handarbeitslegasteniker bin und nähen absolut nicht meins ist...
Aber es mußte ja nicht besonders schön oder haltbar sein. Also auf den rot karierten Stoff eine Nasenform aufzeichnen:
 
Stoff doppelt legen und grob ausschneiden. Dann das Ganze mit einfachen Stichen umnähen:
 
Durchziehen und mit Füllwatte füllen, Loch vernähen:
 
Ich habe später festgestellt das meine Nase "etwas" zu groß war. Sah eher aus wie Gonzo ;-)
Macht aber nichts..ich habe sie einfach etwas nach innen gekrempelt und dann mit Heißkleber befestigt.
 
Jetzt wurde es fummelig.. in dem Original ist der graue Filz an das Fell genäht worden. Das wollte ich mir sparen..aus den oben genannten Gründen.. Also habe ich den Filz oben um die Tüte geklebt mit Heißkleber:
 
Aber nur um ihn dann wieder abzureissen ;-)  Ich schreibe das damit ihr nicht den gleichen Fehler macht. Hier sind bestimmt Experten die das besser und schöner können, aber ich konnte so das Fell nicht mehr passend zuschneiden. Hätte man vielleicht vorher machen sollen, aber ich hatte Angst das ich es falsch mache und mir nachher irgendwo was fehlt. Wie gesagt..ich bin da absoluter Laie.
Also habe ich den Filz wieder abgemacht und die Tüte erstmal in mein Fellungetüm gewickelt:
 
 
Ich habe es auch wieder mit Heißkleber befestigt und gleich an der Tüte zugeschnitten. Danach sah es aus bei uns als ob ich meinen Maine Coon Kater skalpiert hätte ;-)
 
Aaaaaber es hat geklappt:
Leider hatte ich auch keine Ahnung wieviel von dem Fell ich brauche und habe pauschal einen Meter bestellt. Hmmmm, das nächste Karneval kann ich nun als Yeti gehen ;-)  Also ein halber Meter reicht vollkommen...
 
 
Dann habe ich den grauen Filz von innen in die Tüte geklebt.. ziemliche Fummelei die Tüte zu halten, den Kleber aufzubringen und schnell den Filz reinkleben. Deswegen gibt es davon auch kein Foto...
 Ich kann euch sagen wenn man Heißkleber auf die sorgfältig Urlaubslackierten Fingernägel bekommt kann man ihn, wenn der Schmerz nachläßt, samt Lack vom Nagel ziehen... auuuuuaaaaaa
 
Den Filz dann oben etwas kürzen und mit dem rot weißen Band verschließen.. eigentlich natürlich nach der Befüllung ;-)
 
Hier der Beweis das ich Bubbles NICHT skalpiert habe für die Tüte:
 
In der Zwischenzeit sollten auch unsere Augen getrocknet sein.. und wir können die Augäpfel mit Heißkleber befestigen:
 
Nun die Augen, Nase und die Hörner festkleben:
 
Zum Schluß nun noch der Mund.. ich habe bis zum Ende damit gewartet damit ich sehen konnte wie groß er sein muß damit es zum Rest paßt. Also die ungefähre Form auf das rote Stück Filz aufmalen:
 
 
und ausschneiden..
 
Für die Zähne kommen nun die Plastikgabeln zum Einsatz. Dafür werden die Zinken unregelmäßig abgebrochen und wild aufgeklebt:
 
 
Den furchtbaren Mund befestigen:
 


Tatataaaaaa...fertig ist die coooole Tüte

 
Nun viel Spaß beim nachbasteln..bei Fragen steh ich gern zur Verfügung und wenn ihr beim nächsten Karneval einem Zottelmonster begegnet dann bin ich es .. eingehüllt in meine Fellreste ;-)
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 21. März 2015

FRÜÜÜÜÜHLING!!!!!!

Hallo Ihr Lieben!
Ich weiiiiiß...ich habe schon wieder sehr lange nichts geschrieben. Aber es ist nicht so einfach in der Freizeit, zu basteln und eine Facebookseite und diesen Blog hier mit Leben zu füllen. Aber da ich weiß das manche keinen Facebookaccount haben und hier regelmäßig schauen ob es was neues gibt will ich zumindest mal ein paar Fotos posten von den letzten Sachen die ich so gemacht habe.
 
Sooo, da gab es wieder mal eine Recyclingidee...ups... Upcycling...dieses Mal Dosen die ich bemalt habe und verschönert. Mein großes Problem... die sind so gut angekommen, und es gibt bei mir fast nie was aus der Dose. Hmmm, also alle Verwandten mobilisiert, den Freund genötigt Cashewkerne aus der Dose zu essen anstatt Chips, und zu guter Letzt unsere Kantine gestürmt und nach den großen Würstchendosen gefragt. Dann sind die wenigstens zu etwas gut...denn Essen kann man die eigentlich nicht ;-)
Herrausgekommen ist das:
Bemalt habe ich die Dosen mit selbstgemachter "Kreidefarbe". Dazu habe ich Acrylfarbe mit Wasser und Gips gemischt. Die Farbe ist somit sehr gut deckend...wer will schon das die Cashewkerne noch durchscheinen.. und sehr matt.
Verschönert habe ich das ganze dann mit einem Sticker den ich aus Baumwollband selbst gemacht habe. Es ist nicht so einfach auf den Dosen in den Rundungen zu malen und da fand ich die Idee mit den Stickern toll. Dazu habe ich einfach mit Acrylfarbe auf das Band gemalt, grob ausgeschnitten und mit Heißkleber ab auf die Dose...
Die Dosen sehen niedlich aus auf dem Frühlingstisch mit Tulpen oder auch für die Küche um Kräuter reinzustellen..
 

 
 
 
Hier habe ich eine mit Deckel gemacht. Der liegt nur auf und ist aus Holz ausgesägt. Als "Griff" habe ich kleine Dekoblumen die es in Euroläden oft in häßlichen Farben gibt einfach in die flüßige Gipsfarbe getaucht. Wenn die Farbe trocken ist wird sie steinhart und man kann gut den Deckel daran anheben.
 
 
Hier habe ich die Dosen zusätzlich mit Serviettentechnik verschönert:
 
 
 
Nochmal ein Cupcake "griff"
 
 
und noch ein paar normale Dosen
 
 
 
 
 
Hier Serviettentechnik mit Deckel und Röschen:
 
 
Diese Dose war etwas verbeult und so habe ich sie eben so richtig alt gemacht. Dose weiß grundiert und dann mit einem Schwamm Rostpatina aufgetragen. Schneeglöckchen ausgebuddelt..kleines Häuschen dazu und ferig:
 
 
 
Dann ging es weiter mit der Osterproduktion.. als erstes...naaaa klar.. der Osterhase:
Erst einmal passend zu den Dosen in bunten Pastelltönen
 
und einmal in meinem Vintagelook in schlicht mit Spitzenband:
 
 
HILFEEEEE!! Häschenplage ;-)
 

 
 
als Unikat sind dann noch diese beiden entstanden. Unikat weil ich da bestimmt vier Stunden dran gesessen habe sie zu bemalen
 
 
und es gab natürlich auch noch ein paar Vintage Ostereier...
 
 
Pilze lassen mich auch in der Osterzeit nicht los:
in groß...
 
 
 
 
 
 
 
sowie auch mal wieder in klein:
 
 
 
eigentlich sollte das alles sein zur Osterzeit..bis..ja, bis mich jemand fragte: KANNST du auch Tulpen? YES, I CAN:
 
 
 
 
Wieder einmal die pastellige Variante und als Gegenstück auch hier die Vintagevariante:
 
Ach...fast vergessen: Mr. Hops
 
 
und noch ein paar Häuschen:
 
 
Dann wurde ich von einer Freundin gefragt ob ich Ihr was machen könnte zu einer Hochzeit.. Vor einiger Zeit hatte ich ein Keilrahmenbild gesehen auf dem aus kleinen Schmetterlingen ein Herz geklebt war. Aber tausend Schmetterlinge von Hand ausschneiden? Pühhhhh. Aber dann sah ich im Bastelgeschäft ein Stanzerset mit vier Größen Schmetterlingen. Ganz schön teuer, aber ein Hochzeitsgeschenk rechtfertigt diese Ausgabe, oder?
Entstanden ist dann dieses Bild:
 
Damit sich die Ausgabe auch lohnt habe ich dann noch diesen Kranz gemacht:
Untergrund sind Wattepads, beklebt mit Rosen aus Zeitungspapier und Schmetterlingen:
 
 
 
 
 
nächste Idee... ganz zarte Falter, gestanzt aus Butterbrotspapier mit Feder in der Mitte und auf kleine Wäscheklammern geklebt die an Zweige im Strauß geheftet werden können:
 
 
 
 
 
 
So..jetzt habt ihr erstmal was zu gucken ;-)
Liebe Grüße und bis bald.. Euer Landei Anja